Neuerscheinung: Die Rückkehr der Universalfeinde. Von Michael Kempe und Olivier Gänswein
19. Juli 2010
Terroristen als hostes humani generis ‒ und was Piraten damit zu tun haben. In: Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte, 32, 2 (2010), S. 91-106.
Zitation
In der aktuellen Diskussion um die rechtliche Bekämpfung internationaler Terroristen wird häufig auch eine Parallele zu Seeräubern gezogen, die völkergewohnheitsrechtlich als Feinde des Menschengeschlechts ‒ hostes humani generis ‒ angesehen werden. Vor diesem Hintergrund wird auf der Grundlage einer Herleitung aus dem historischen Kontext der völkerrechtlichen Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Piraterie die Tragfähigkeit des Begriffes „Universalfeinde“ für eine völkerrechtliche Bestimmung und Handhabung des heutigen internationalen Terrorismus analysiert. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass der Begriff der „Feinde des Menschengeschlechts“ zu unbestimmt für eine rechtliche Handhabe ist und zudem ein hohes Missbrauchspotential birgt.
PD Dr. Michael Kempe ist Wissenschaftlicher Koordinator des Doktorandenkollegs „Zeitkulturen“, er habilitierte sich über „Fluch der Meere. Piraterie, Völkerrecht und Internationale Beziehungen in der frühen Neuzeit (16.-19. Jh.)“.